Beim Einkauf auf Bioqualität zu achten, ist zweifellos ein guter erster Schritt, um sich und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Doch da geht noch mehr. Denn in puncto Nachhaltigkeit zählt nicht nur, was wir konsumieren. Letztlich kommt es immer auch auf uns und unser Verhalten an. In diesem Sinne: fünf Tipps für den Alltag, wie mit wenig Aufwand viel zu bewirken ist.
1. Besser planen: 11 Millionen Tonnen Lebensmittel wandern bei uns jedes Jahr in den Müll – Nachhaltigkeit sieht anders aus. Ein Schritt in die richtige Richtung: gut organisieren. Das klingt erst mal aufwendig, spart letztlich aber Zeit, Geld und unnötige Wege. Denn wer seine Einkäufe für die Woche konsequent plant, schmeißt weniger Lebensmittel weg. Dazu gehört auch, eventuelle Reste am nächsten Tag zu verarbeiten.
2. Erst gucken, dann kaufen: „Bio“ bezeichnet schon lange keinen einheitlichen Standard mehr. Hinter den einzelnen Siegeln stehen verschiedene Wertesysteme. Für Transparenz und hohe Bio-Standards setzt sich seit über 20 Jahren zum Beispiel der Verband „Ökokiste e.V.“ ein. Rund 40 Bio-Lieferbetriebe quer durch Deutschland haben sich darin zusammengeschlossen und leben die Philosophie der nachhaltigen Landwirtschaft von der Erzeugung bis zum Transport. So legt eine Ökokiste im Schnitt nur 2,5 Kilometer bis zum Käufer zurück.
3. Frisch zapfen: Plastikflaschen und lange Transportwege machen Mineralwasser zu einem echten Umweltverschmutzer. In Deutschland haben wir es besonders leicht, die eigene Ökobilanz zu verbessern. Denn Trinkwasser aus der Leitung gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Gut zu wissen: Wer unsicher ist, ob sein Trinkwasser auf dem Weg durch alte Rohre verunreinigt wird, kann es beim örtlichen Wasserwerk testen lassen.
4. Saisonal, regional UND bio: Was ist gerade reif? Diese Frage sollte man sich häufiger stellen, wenn man seinen Einkaufszettel schreibt. Denn selbst wenn man zu Bio-Obst oder -Gemüse greift – was keine Saison hat, muss aufwendig verpackt und transportiert werden. Besser: Saisonal vom heimischen Lieblingsobst oder -gemüse etwas mehr kaufen und dann einmachen, einfrieren oder zu Marmelade verkochen. Übrigens: Heimisch heißt nicht eintoönig. Gerade in den letzten Jahren werden auch hierzulande wieder vermehrt alte und ungewöhnliche Obst- und Gemüse-sorten angebaut.
5. Mobil machen: Für jede Schulklasse oder Sportmannschaft hat man heute einen Gruppenchat auf dem Smartphone – warum nicht auch für den Bio-Einkauf? Hier kann man absprechen, wer wann zum Hofladen fährt oder eine Ökokiste bestellt. Das spart zusätzliche Wege und oft auch Geld – für alle ein Gewinn.