Osterbräuchen auf der Spur

osternAuch wenn der Schwerpunkt heute auf Weihnachten liegt – Ostern ist das wichtigste Fest des Kirchenkalenders.
Christen aus aller Welt feiern am Ostersonntag die Auferstehung Jesu Ostern steht vor der Tür und in Deutschland werden hierzu verschiedene Bräuche gepflegt.
Doch woher kommen diese genau und was haben sie zu bedeuten? Wir haben für Sie die beiden bekanntesten Osterbräuche einmal genauer unter die Lupe genommen.

Färben, suchen und Verschenken von Ostereiern

Das Färben von Ostereiern ist einer der bekanntesten Osterbräuche. Bereits im alten Rom und Griechenland wurden zu den Frühlingsfesten Eier verziert und Freunden geschenkt und in den Tempeln hingen die bunten Eier als Verzierung. Das Verschenken von Ostereiern kann man neben dem Ursprung aus den Schöpfungsmythen verschiedenster Völker auch auf das Mittelalter zurückführen. Hier wurden oft Abgaben an den Lehnsherrn, Lehrer und Kirchenträger mit Eiern ausgezahlt.

Übrigens: Da Eier während der Fastenzeit nach christlicher Tradition nicht gegessen werden durften, wurden die gelegten Eier gekocht, um sie haltbar zu machen. Am Ostersonntag durften dann wieder Eier gegessen und gesucht werden.  Vor allem bei Kindern ist dieser Osterbrauch sehr beliebt, aber auch so mancher Erwachsener legt noch Wert darauf, sein Osternest am Ostersonntag zu suchen. Dieser Osterbrauch ist noch nicht so alt und wird im 17. Jahrhundert das erste Mal in Deutschland schriftlich erwähnt. Wie die Ostereiersuche wirklich entstand, ist nicht geklärt. Ihre Entstehung wird in die Zeit des Übergangs vom Heidentum zum Christentum gesetzt, da die Kirche sich einige heidnische Bräuche zu eigen machte.

Das Osterei

Bei einem Eier versteckenden Hasen kommt die nächste Frage auf:
Warum eigentlich Eier? Dass das Ei mit dem christlichen Osterfest in Verbindung gebrach wird, geht möglicherweise bis vor dem Mittelalter zurück. Prinzipiell ist das Ei wie auch der Hase ein Fruchtbarkeitssymbol.

Es galt auch als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung und trifft damit eine Kernaussage der Ostergeschichte. Das Ei war in der Geschichte auch als Zahlungsmittel und Grabbeigabe anzutreffen. Im Mittelalter wurden mit Eiern zum Beispiel Zinsen bezahlt und sie wurden in römisch-germanischen Gräbern gefunden. Glaubt man der Erzählung, geht das Ostereier Suchen auf den heidnischen Brauch zurück, sich an Ostara Eier zu schenken.

Diese nicht christliche Tradition wurde schließlich von der Kirche verboten, weshalb man die Eier dann versteckte, damit sie nicht persönlich verschenkt wurden. Auch das Färben der Eier wurde vor der Einführung des christlich-kirchlichen Osterfests praktiziert. Es gibt jedoch auch eine christliche Legende, die besagt, dass der römische Kaiser die Auferstehung Christi verleugnete, Jesus wäre genau so wenig auferstanden wie die Eier vor ihm eine rote Schale hätten. Die Eier färbten sich dann plötzlich rot, um die Auferstehung Christi zu bestätigen.

Der Osterhase

Jeder kennt hierzulande den Osterhasen. Doch wieso bringt gerade ein Hase Eier? Erste Überlieferungen gehen auf  den Medizinprofessor Franck von Frankenau im 17. Jahrhundert zurück. Der Brauch ist in der Pfalz, am Oberrhein und im Elsass entstanden. Die Hasen kommen zur Futtersuche im Frühjahr in die Gärten. Das könnte Eltern zu dem Osterbrauch animiert haben. Die Kinder wurden dazu eingeladen den Osterhasen zu jagen, in dem sie der Spur aus bunten Eiern folgten, die er hinterlassen hat.

In der Stadt setzte sich der Hase als Eierbringer schneller durch als im ländlichen Bereich, wo die Bevölkerung bessere Kenntnisse über Hasen hatte. Als schließlich die Schokoladenosterhasen auftauchten, etablierte sich der Hase als Ostersymbol.  Der Hase gilt auch als ein Zeichen der Fruchtbarkeit, da er sich so schnell vermehrt, und war in Byzanz auch ein Symbol für Christus. In der antiken Kunst und Architektur stand der Hase auch in genügend Beispielen für Leben und Wiedergeburt.  Doch vor dem Osterhasen gab es bereits andere Tiere, die die Eier brachten. Zum Beispiel Kuckuck oder Fuchs. In den Vogesen gab es die Geschichte, dass die Kirchturmglocken am Gründonnerstag nach Rom flogen, dort die Eier holten, um dann am Karsamstag wiederzukommen und sie auf Felder und Gärten abzuregnen.

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