Osteoporose ist eine häufige Alterserkrankung des Knochens, die ihn anfällig für Brüche (Frakturen) macht, auch als Knochenschwund bezeichnet. Ab dem 30. Lebensjahr kommt es zum natürlichen Knochenmasseverlust, welcher bei Frauen nach der Menopause zunimmt (Postmenopausale Osteoporose). Die häufigsten Knochenbrüche infolge einer Osteoporose sind Wirbelkörpereinbrüche, hüftgelenksnahe Oberschenkelbrüche, handgelenksnahe Speichenbrüche Oberarmkopfbrüche und Beckenbrüche. Häufigste Symptome sind plötzlicher Schmerz, Gangstörung sowie Spontanbrüche nach Bagatelltraumen. Die Diagnostik erfolgt mittels Röntgenuntersuchungen. Ebenso kann die Knochendichte mittels Osteodensitrometrie gemessen werden. Primäre Osteoporoseformen wie Postme-nopausale Osteoporose und Senile Osteoporose machen ca. 95 % aus.
Sekundäre Osteoporoseformen bei z.B. Krankheiten des Magen/Darmtraktes, Schilddrüsenüberfunktion, hormonellen Störungen, Tumoren oder aber auch Medikamenten ca. 5 %. Medikamentös lässt sich der Knochenabbau mit Bisphosphonaten behandeln, des Weiteren sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Calzium geachtet werden. Die Aufnahme von Calzium sollte nach dem 65. Lebensjahr 1 Gramm pro Tag betragen. Vitamin D kann täglich, wöchentlich oder monatlich eingenommen werden.
Bei massiven Schmerzen und massiver Beeinträchtigung kann gegebenenfalls auch eine operative Stabilisierung z.B. Kyphoplastie erfolgen.
Fünf goldene Regeln zur Ernährung bei Osteoporose:
- Achten sie auf ein gesundes Körpergewicht. Untergewicht ist ein Risikofaktor ebenso wie starkes Übergewicht.
- Nehmen sie ausreichend Calzium zu sich (Milch, Joghurt, Käse, grünes Gemüse)
- Meiden Sie Calzium-Räuber (z.B. Phosphat in z.B. Cola, Fast Food, Schmelzkäse, Kaffee).
- Stellen Sie Ihre Vitamin-D-Versorgung sicher: fettreiche Seefische, achten Sie auf ausreichende Sonneneinstrahlung auf die Haut, dazu sollten Gesicht, Arme und Hände 5 – 25 Minuten täglich der Sonne ausgesetzt werden
- Ernähren Sie sich abwechslungsreich und ausgewogen.
Regelmäßige Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil der Osteoporosetherapie, Muskulatur und Knochen brauchen Impulse. Grundsätzlich gilt: Jede Bewegung zählt. Egal ob spazieren gehen, Nordic-Walking oder Rad fahren. Wichtig ist, dass das Bewegungsprogramm individuell angepasst ist und Stürze vermieden werden. Um den Knochenstoffwechsel effektiv anzuregen wird angepasstes Krafttraining empfohlen, mit positivem Effekt auf Bauch- und Rückenmuskulatur. Damit verbessert sich auch die Körperhaltung.
Wenn die Knochen brüchig sind kann eine einzige ungeschickte Bewegung eine Fraktur zur Folge haben. Deshalb ist die Vermeidung von Stürzen wichtig. Für Betroffene sollten Gleichgewicht, Koordination und Reaktionsfähigkeit in entsprechenden Übungen geschult werden.Gut zu wissen: Das Funktionstraining kann ärztlich verordnet werden und wird über einen begrenzten Zeitraum von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert.
Zum Autor: Chefarzt Dieter Höger, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzbezeichnung Geriatrie, Nephrologie und Hypertensiologe DHL Chefarzt der Fachabteilung Akut-Geriatrie an der Juraklinik Scheßlitz Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH