Mythen und Fakten zur Lactoseintoleranz

Lactose (lat. lac = Milch) ist ein in Milch und Milchprodukten vorkommender Zweifachzucker – auch Milchzucker genannt – der aus Galactose und Glucose besteht. Diese farblose, kristalline Substanz ist für die Ernährung sehr wichtig, da sie als bedeutender Energielieferant gilt und u. a. Fäulnisbakterien im Dünndarm hemmt. Bei einer Lactoseintoleranz handelt es sich um eine Milchzuckerunverträglichkeit, bei der der Milchzucker im Dünndarm nicht aufgespalten werden kann. Hierzu ist nämlich das Enzym Lactase erforderlich, dass in den Schleimnzellen des Dürnndarms produziert im Erwachsenenalter nicht mehr in ausreichendem Maße herstellt werden kann.

Lactose als solche kann vom Menschen nicht verdaut werden. Deshalb wird sie in die Einfachzucker Galactose und Glucose gespalten. Würde dies nicht geschehen, würde die Lactose in den Dickdarm wandern, wo sie von Bakterien zersetzt würde. Die Stoffwechselentprodukte dieses Prozesses würden Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen. Lactoseintoleranz, bei der diese Beschwerden verursacht werden, können in jedem Alter auftreten. Ca. 10 Prozent bis 20 Prozent der Deutschen sind davon betroffen, weltweit sind es etwa 70 Prozent.

Betroffene, die oft auch an einer Fructoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit) leiden,  müssen auf vieles verzichten. Aber nicht alle Milchprodukte sind tabu, da manche von ihnen so wenig Lactose enthalten, das sie vom menschlichen Körper problemlos verdaut werden kann. Es gibt auch lactosefreie Lebensmittel, die unbedenklich sind. Außerdem gibt es Lactase-Tabletten oder-Kapseln, die unmittelbar vor dem Essen eingenommen werden müssen und das fehlende Enzym ersetzen. Der Hausarzt oder Gastroenerologe (Innere Medizin) kann anhand der geschilderten Beschwerden feststellen, ob eine Lactoseintoleranz vorliegt und Tipps zur Ernährung geben. Evtl. wäre es sinnvoll ein Tagebuch über die Ernährung zu führen