Mangelzuständen im Alter vorbeugen

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel und eine ausgewogene Ernährung wird unerlässlich

Die Supermarktregale bersten vor verlockenden Angeboten – und dennoch ist auch in modernen Gesellschaften das Thema Mangelernährung gerade bei älteren Menschen stark präsent. Denn mit zunehmendem Alter sinkt der Energie-Grundumsatz und der Mensch benötigt weniger Kalorien. Vitamine und Mineralstoffe werden jedoch in der gleichen Dosis wie frühe benötigt – bei einigen Mikronährstoffen wächst die Menge sogar an. Besonders kritisch ist die Versorgung mit Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure und Jod. Der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) zu Folge sind daher neben bis zu 50 Prozent der Krankenhauspatienten, auch Menschen in Pflegeheimen sowie Ältere, die zu Hause leben untergewichtig und nicht ausreichend versorgt. Doch was benötigt der Körper im Alter für eine bedarfsgerechte Ernährung? Die Wissenschaftler der Gesellschaft für Biofaktoren (GfB) betonen vor allem die Rolle von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Krankheit als Folge

Fehlt es daran, leidet bei älteren Menschen die geistige und körperliche Fitness. Außerdem können sich Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Demenz leichter entwickeln oder verstärken. Zu den Vitalstoffen, an denen es im Alter häufig mangelt, zählt beispielsweise das Vitamin B12. Ist es nicht ausreichend vorhanden, kann es Probleme bei der Blutbildung geben oder neurologische Störungen zur Folge haben.

Ein Vitamin D-Mangel erhöht das Infektrisiko und kann unter anderem Osteoporose fördern. Erhält der Körper zu wenig Magnesium, können dagegen der Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen ansteigen. Häufig leiden chronisch kranke Patienten unter solchen Mangelzuständen. Ein wesentlicher Grund: Arzneimittel, die beispielsweise gegen Bluthochdruck, Herz-Erkrankungen oder Diabetes genommen werden, können Wechselwirkungen mit essentiellen Mikronährstoffen verursachen.

Das bedeutet, dass diese Nährstoffe nicht richtig vom Körper aufgenommen und verwertet werden. Auch die Krankheiten an sich können den Bedarf an Vitalstoffen deutlich erhöhen. Eine Unterversorgung sollte gezielt mit Präparaten ausgeglichen werden.

Vitalstoffe über die Nahrung aufnehmen

Für eine altersgerechte Ernährung eignen sich besonders kalorienarme, dabei jedoch nährstoffreiche Lebensmittel. Dazu zählen alle Sorten von frischem Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnissen und Hülsenfrüchten.

Bei Untergewichtigen sollte der Kaloriengehalt der Nahrung durch fettreiche Milchprodukte, Öle und Nüsse erhöht werden. (ch)


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt in ihren Ernährungsregeln – für jede Altersklasse – Tipps für eine ausgewogene Ernährung. Ältere Menschen fördern ihre Gesundheit, wenn sie sich mittels eines speziellen Ernährungsplans bewusst ernähren und die folgende Regeln beachten:

Bunt Essen, denn je bunter die Speisen, speziell bei Obst und Gemüse, desto mehr Vitamine nimmt der Körper auf

  1. Bunt Essen, denn je bunter die Speisen, speziell bei Obst und Gemüse, desto mehr Vitamine nimmt der Körper auf
  2. Genügend Ballaststoffe, Kartoffeln und Getreideprodukte
  3. Frisches Obst und Gemüse sollten täglich auf dem Speiseplan stehen
  4. Fetthaltige Nahrungsmittel reduzieren
  5. Die Speisen sollten arm an Salz und Zucker sein
  6. Ausreichend Flüssigkeit in Form von reinem Wasser (mind. 1,5 Liter täglich)
  7. Schonende Zubereitung der Mahlzeiten, damit Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben
  8. Langsames und  genussvolles essen
  9. Insgesamt vielseitige und abwechslungsreiche Ernährung, die reich an Nährstoffen und Vitaminen ist

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