Klimafreundlicher leben

Gemüse und Obst selbst anbauen: Das ist gesund, schont die Umwelt und macht dazu noch der ganzen Familie Spaß. Wer dann noch häufiger das Fleisch weglässt, kann den eigenen ökologischen Fußabdruck erheblich verbessern. Foto: djd/Getty

Die Schule schwänzen, um gegen den Klimawandel zu demonstrieren: Der enorme Zulauf, den die Initiative „Fridays For Future“ auch hierzulande erhält, zeigt deutlich, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie die drohenden Folgen der Erderwärmung vielen Menschen Sorgen machen. Und zwar keineswegs nur Schülern. Insgesamt lässt sich die Klimabilanz wohl nur dann verbessern, wenn jeder seinen eigenen Beitrag dazu leistet. Doch wie „klimaschädlich“ ist der eigene Lebensstil, wo handeln wir bereits bewusst, wo besteht noch Verbesserungsbedarf? Mit dem anonymen und kostenfreien Onlinetest kann jeder seinen persönlichen, ökologischen Fußabdruck ermitteln.

Das eigene Verhalten analysieren

Vier große Themenbereiche sind es, die unsere individuelle Ökobilanz beeinflussen: Die Ernährung zählt ebenso dazu wie das Wohnen, der persönliche Konsum und der gesamte Bereich der Mobilität. Muss man zum Beispiel wirklich mehrfach im Jahr mit Billigfliegern Städtereisen unternehmen, braucht man in der Stadt immer das eigene Auto oder darf es auch mal das Fahrrad oder der Bus sein? Schon mit kleinen Änderungen in unserem Alltag und unserem Konsumverhalten können wir für das Klima viel erreichen. Der Onlinefragebogen unter www.umwelt1.de besteht aus nur 13 Fragen und endet mit einer persönlichen Auswertung sowie konkreten Handlungsempfehlungen von Brot für die Welt. Ernährung gehört ebenfalls zu den wesentlichen ökologischen Faktoren: Weniger Fleisch und Fisch konsumieren, dafür mehr Obst und Gemüse, am besten sogar aus eigenem Anbau, so lautet eine grundsätzliche Empfehlung. Das entlastet nicht nur das persönliche Klimakonto, sondern ist dazu noch gesund – und macht beim gemeinsamen Gärtnern mit der Familie auch so richtig Spaß.

So wird unser Lebensstil messbar

Die Idee für das Messsystem hatten die Wissenschaftler Mathis Wackernagel und William Rees in den 1990er-Jahren. Die Basis dabei bilden die Flächen, die unser Planet bietet – und die Art und Weise, wie wir diese Fläche nutzen, beispielsweise für Straßen oder Landwirtschaft. Die entscheidende Einheit bildet dabei die biologisch produktive Fläche – gemessen als „globale Hektar“ (gha). Der Fragebogen gibt einen guten ersten Eindruck zum persönlichen Verhalten. Dabei geht es nicht um Exaktheit bis zur dritten Stelle hinter dem Komma, sondern darum, Anregungen für ein bewussteres und ökologisches Handeln zu geben.

Öko-Fußabdrücke im Vergleich

Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck verrät viel über den jeweiligen Lebensstil. In Deutschland etwa beträgt der durchschnittliche Naturverbrauch pro Kopf 5,0 gha, berichtet Brot für die Welt. Zum Vergleich: In Bangladesch sind es nur 0,8, in Äthiopien 1,1 und in Nicaragua 1,5 gha. Über ein Drittel unserer Bilanz entfällt auf die Ernährung, gefolgt vom Heizen des Zuhauses sowie Emissionen fürs Autofahren, für Flugreisen und Co. Wie groß ist der eigene Fußabdruck, in welchen Bereichen kann man klimafreundlicher und nachhaltiger leben? Der Selbsttest unter www.umwelt1.de gibt anhand von nur 13 Fragen individuelle Antworten.