Traurig aber wahr: Ob ein älterer Mensch ins Heim zieht oder in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben kann, hängt manchmal von ein paar Minuten ab, Minuten, die Verwanden, Nachbarn und Pflegediensten fehlen, um wenigstens einmal pro Woche bei der alten Tante oder dem gebrechlichen Herrn nach dem Rechten zu sehen.
Es ist traurig, aber gut, dass hier ein Unternehmen wie „Sophia“ einspringt und zur „Freundin“ werden kann. Möglich ist das nur, weil es Menschen gibt, die Verantwortung übernehmen, die wissen, dass es auch irgendwann für sie entscheidend sein wird, dass sich jemand Zeit nimmt.
„Ich fühle mich“, sagt die Nürnbergerin Anna Pinzel, „als wäre ich die einzige, um die sich „Sophia kümmert.“ Dabei ist Pinzel einer von über tausend Menschen, die die „Sophia“-Mitarbeiter betreuen. Ihre Patin ist Pinzel ans Herz gewachsen, die Frau, die sie nie sieht und nur übers Telefon hört, möchte sie in ihrem Leben nicht mehr missen.
Machmal braucht es nur immer wieder ein paar Minuten, einige Wochen lang, damit aus Fremden Freunde werden. Darin liegt das Potenzial von „Sophia“.