An Weihnachten kommt bei den meisten Bürgern auch heutzutage noch die ganze Familie zusammen. Es hat sich zu einer festen Tradition des Zusammenkommens und gemeinsamen Feierns am Ende des Jahres etabliert. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Umfrage des Nachrichtenmagazins Focus im Dezember 2014. Mehr als zwei Drittel der Bürger ver- bringen die Festtage mit Ihren Liebsten im Familienkreis. So auch Familie Simon. „An Weihnachten sind immer alle bei uns zu Hause“, weiß die kleine Klara. „Neben Oma und Opa sind das mein Bruder Marc, Mama und Papa und na- türlich unser Hund Laika“. „Weihnachten ist bei uns im wahrsten Sinne des Wortes ein Familienfest“, sagt Karl- Heinz Simon, der Großvater.
Seitdem die Enkelkinder auf der Welt sind, habe sich eine regelrechte Tradition entwickelt. „Am Nachmittag gehen wir alle Zusammen in den Kindergottesdienst. Klara spielt in diesem Jahr das erste Mal beim Krippenspiel. Zu Hause wird dann gegen Abend lecker gegessen. Das ist immer ein richtiges Festmenü – mit anschließendem, gemütlichem zusammensitzen. Danach wird gemeinsam um den Weihnachtsbaum gesungen und es gibt die Bescherung. Und am Abend gehen meine Frau und ich nochmal gemeinsam in die Christmette. Das ist für uns dann immer der Abschluss eines schönen Tages.“ „Am meisten freue ich mich immer auf den geschmückten Weihnachtsbaum zu Hause und in der Kirche“, erzählt Marc mit leuchtenden Augen. „Doch dieses Jahr müssen wir Laika zu Hause besser im Blick haben. Denn letztes Jahr wollte sie immer aus dem Christbaumständer trinken“. Mit dem eigenen Christbaum ist Familie Simon nicht allein: im vergangenen Jahr gaben 78% der Deutschen bei der Frage „Was verbinden Sie persönlich mit Weihnachten?“ den Tannenbaum als Antwort. Noch vor Geschenken und viel gutem Essen. Oma Helga erinnert sich jedoch auch noch an andere Zeiten – ohne Geschenke oder genügend Essen für die ganze Familie. Denn früher, so erinnert sie sich, gab es zu Nikolaus für die Kinder einen Apfel, eine Nuss oder ein Plätzchen. „Es war kurz nach dem Krieg, es gab nicht mehr“, fügt sie hinzu. Ein Höhepunkt war immer das Weihnachtsfest vom örtlichen Kindergarten in der katholischen Kirche. „Wir haben dem Fest sehr entgegengefiebert. Denn hier gab es als kleines Geschenk einen Stift oder ein Malbuch“, erzählt sie. Heute fallen die Geschenke wesentlich größer aus. Auf den Plätzen der beliebtesten Geschenke rangieren seit Jahren teuere Unterhaltungselektronik wie Smartphone oder Tablets gefolgt von Spielzeug, Erlebnisgeschenken, Düften und Kleidung. Da verwundert es nicht, dass allein in diesem Jahr der Durchschnittsdeutsche insgesamt 259 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben möchte. Ein zusätzliches Plus von 40 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Doch der Geschenkewahn birgt auch eine langfristige Gefahr: über 3 Millionen Deutsche verschulden sich jedes Jahr zu Weihnachten. Um den Liebsten eine Freude zu machen werden Kredite aufgenommen. „So weit würde es bei uns nicht kommen“, merkt Angelika Simon an. „Als Mutter freue ich mich am meistens über etwas selbstgemachtes. Und das Zusammensein mit der Familie ist doch das Wichtigste, alles andere ist Nebensache“. Ich versuche auch, meinen Enkeln etwas von den alten Werten weiterzugeben. Gemeinsames Plätzchen backen gehört für Familie Simon einfach dazu. „Denn etwas Selbstgemachtes schmeckt doch immer noch am besten“, merkt Oma Helga an. Auch die Tradition einer eigenen Krippe wird im Hause Simon gepflegt. „Das Moos für das Dach sammeln wir immer bei einem ausgedehnten Waldspaziergang“, erzählt Karl-Heinz Simon. Bei Schnee wird dieser auch mit einer ausgiebigen Schlittenfahrt verbunden. Ob es in diesem Jahr weiße Weihnachten gibt, entscheidet sich wohlmöglich am ersten Dezember. Denn eine alte Bauernregel besagt: „Fällt auf Eligius (1.12.) ein kalter Wintertag, die Kälte noch vier Wochen bleiben mag.“ Das heißt, wird der erste Tag im Dezember kalt, so kann man auch den Rest des Monats auf winterliche Temperaturen hoffen – und hat somit gute Chancen auf Schneefall. Diese alte Weisheit ist sogar meteorologisch bestätigt. Bei einem kalten Monatsanfang, kann sich die Wetterlage meist bis kurz vor Weihnachten halten. „Weiße Weihnachten wäre zwar sehr schön“, sagt Vater Thomas, „doch viel wichtiger ist doch der Zusammenhalt der Familie. Denn trotz all’ den teuren Geschenken und der Kommerzialisierung des Festes: die Liebe und das Zusammenkommen der Familie kann man nicht mit Geld aufwiegen“. In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion eine schöne und erholsame Weihnachtszeit.