„Nicht sehen trennt von Dingen, nicht hören von Menschen“ – die Bedeutung dieses oft zitierten Kant-Zitats erfahren Personen, die unter einer eingeschränkten Hörfähigkeit leiden, tagtäglich am eigenen Leib. Egal ob Firmenpräsentationen, Vereinssitzungen oder die gesellige Runde: Eine Grundvoraussetzung für kommunikatives Miteinander unter Menschen ist eine klare und deutliche Verständigung. Herrscht jedoch eine schlechte Raumakustik, werden Nebengespräche geführt oder Straßenlärm kommt hinzu, fällt es bereits Menschen mit intaktem Gehör schwer, alle Details der Kommunikation aufzunehmen. Für Hörgeschädigte bedeuten solche Störungen unüberwindbare Herausforderungen und meist einen damit verbundenen Rückzug aus dem sozialen Umfeld.
Mediziner warnen: Laut Statistiken suchen Betroffene oft erst Jahre nach Beginn einer Hörminderung nach Abhilfe. Ist der Gehörverfall weiter fortgeschritten, haben sich Alltagssituationen und soziale Folgen wie eine schleichende Vereinsamung meist schon verschärft. Negative Erlebnisse nagen am Selbstbewusstsein der Betroffenen. Doch vielen ist das Hördefizit nicht ausreichend bewusst. Dabei können unkomplizierte und kostenlose Hörtests, etwa in einem Fachgeschäft eines kompetenten Spezialisten, schnell Gewissheit bringen und ein passendes Hörgerät kann ausgewählt werden.
Kommunikation findet nicht allein über Worte statt, auch der Sprachklang und die feinen Nuancen sind wichtig. Ironie, verhaltene Wut oder Enttäuschung lassen sich oft nur über den Ton der Nachricht festmachen. Mit guten Ohren kann man sogar wahrnehmen, ob ein Telefonpartner lächelt. Zudem haben die Ohren eine Wächterfunktion. Sie warnen an vielbefahrenen Straßen, leiten verdächtige Geräusche oder Hilferufe an das Gehirn weiter. Auch nachts schlafen die Ohren nicht: Während die Augen geschlossen sind, stehen die Hörorgane auf Dauerbereitschaft, um Sicherheit zu gewährleisten. (djd)
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