Warum es sich lohnt, die Auszeit gut zu planen
Es klingt so einfach und stellt viele Menschen dennoch vor eine große Herausforderung: das Fasten. Allein der Gedanke, auf feste Nahrung zu verzichten, verursacht Magenknurren. „Wer es aber einmal ausprobiert hat, ist fast immer überrascht, wie leicht die Fastenzeit fällt – und wie positiv ihre Wirkung ist“, weiß Ernährungswissenschaftlerin und Heilpraktikerin Ute Jentschura aus Münster. Vor allem die Gesundheit profitiert. Besonders bei chronischen Schmerzen und Bluthochdruck belegen Untersuchungen der Berliner Charité und der Uniklinik Jena deutliche Erfolge. Worauf Einsteiger achten sollten:
Die richtige Einstellung: „Der erste Schritt zum erfolgreichen Fasten beginnt im Kopf“, sagt Ute Jentschura. Die Auszeit sei kein Verzicht, sondern ein Geschenk an sich selbst. „Mit dieser Einstellung fällt der Entschluss deutlich leichter.“ Helfen könne außerdem ein Tagebuch wie „Mein Fastenplan“. Darin können Ziele und Erfahrungen festgehalten werden. Kostenlos angefordert werden kann er unter www.pjentschura.com. Enthalten sind darin außerdem basische Rezepte für jeden Tag sowie Tipps zu Bewegung und ausleitender Pflege.
Gut vorbereiten: Am Anfang der Fastenkur stehen zwei Entlastungstage. Morgens gibt es zum Beispiel einen Hirsebrei, mittags Salat und abends Gemüsesuppe. Als Snack ist ein Apfel ideal. Zusätzlich trinkt man mindestens 1,5 Liter stilles Wasser und drei Tassen basischen Kräutertee (Bioladen). Ganz wichtig: Menschen mit Vorerkrankungen sollten das Fasten mit ihrem Hausarzt besprechen. Für Schwangere und Stillende ist es nicht geeignet.
Routinen planen: Fünfmal täglich wird beim Fasten getrunken. Morgens ein Becher Kräutertee und alle zwei Tage zusätzlich ein Becher Hafer- oder Reiswasser, vormittags und nachmittags jeweils ein Becher Tee, mittags und abends: je 250 bis 500 Milliliter Gemüsebrühe. Die Brühe wird aus saisonalem Gemüse ohne Salz gekocht.
Sich Gutes tun: Ein langer Spaziergang, ein schönes Buch, ein ausgiebiges Bad – jeden Tag sollte ein kleines Verwöhnprogramm eingeplant werden, das lenkt auch ab, falls sich der Magen melden sollte. „Viele Fastende spüren schon nach kurzer Zeit keinen Hunger, sondern neue Energie. Nutzen Sie diese für Projekte, die Sie schon immer angehen wollten!“, rät Ute Jentschura.
Den Erfolg genießen: Nach fünf bis sieben Fastentagen wird der Körper langsam wieder an feste Nahrung gewöhnt, typischerweise mit einem gedünsteten Apfel. „Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um zu überlegen, welche Lebensmittel nicht wieder zurück auf den Speiseplan wandern sollen. So werden die guten Effekte für die Gesundheit und auch das Minus auf der Waage lange anhalten.“
Immer wieder zeigen Studien, wie positiv das Fasten sich auf die Gesundheit auswirken kann. Vor allem bei chronischen Schmerzen und Bluthochdruck belegen Untersuchungen der Berliner Charité und der Uniklinik Jena deutliche Erfolge. Bei Übergewicht hat sich Fasten zudem als Einstieg in eine gesündere Ernährung bewährt. Aber wie fange ich an? Ernährungswissenschaftlerin Ute Jentschura aus Münster rät, das Fasten nicht als Verzicht, sondern als Geschenk an sich selbst zu betrachten. „Ein Tagebuch kann außerdem dabei helfen, diese Zeit bestmöglich zu nutzen.“ Speziell für Einsteiger eignet sich zum Beispiel die Broschüre „Mein Fastenplan“. Sie führt Schritt für Schritt mit Rezepten und vielen Tipps durch die Fastenzeit.