Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) lag im Jahre 2007 in Deutschland bei 8,9 % der Gesamtbevölkerung vor. In absoluten Zahlen waren das über 7 Millionen Menschen, die in Deutschland deswegen behandelt wurden. Dabei sind 5 – 10 % junge Menschen Typ I Diabetiker (Insulinmangeldiabetes) und circa 90 % Typ II Diabetiker (Insulinresistenzdiabetiker / Altersdiabetiker das bedeutet – Insulin vorhanden, kann aber nicht richtig wirken).
Durst und Krämpfe
Typische Anzeichen und Symptome von Diabetes sind: Starker Durst, trockener Mund, häufiges Wasserlassen, Abgeschlagenheit, Wadenkrämpfe, Neigung zu Infekten, Hautentzündung und schlecht heilende Wunden. Zur Diagnosestellung muss entweder mindestens zweimal ein definiert erhöhter Blutzuckerwert vorliegen (nüchtern über 126 mg/dl oder nach dem Essen über 200 mg/dl) oder ein pathologischer oraler Glucosetoleranztest vorliegen. Bluthochdruck, Sehstörung bis zur Erblindung (circa 6000 pro Jahr), Nervenstörung (Polyneuropathie), Durchblutungsstörung (paVk), diabetisches Fußsyndrom bis zur Amputation (28000 pro Jahr), Herzinfarkt (35.000 Diabetiker sterben pro Jahr daran), Nierenschädigung bis zum Nierenversagen und Dialyse (4000 pro Jahr) und Schlaganfall. Die Lebenserwartung des Zuckerkranken wird in erster Linie durch die Gefäßveränderungen sowie Nervenschädigungen und deren Folgen bestimmt. Sie liegt bei mehr als 70 % unter der Lebenserwartung von Gesunden.
Wann ist die Untersuchung beim Arzt sinnvoll:
Bei Übergewicht, wenn bereits eine Diabeteserkrankung in der Familie vorliegt, bei Bewegungsmangel, bei erhöhten Cholesteinwerten, bei einem erhöhten Blutdruck über 140 mmHg, bei
dauerndem Durstgefühl, bei vermehrtem Wasserlassen, wenn Sie in letzter Zeit grundlos müde und abgeschlagen sind, bei verschwommenen Sehen, bei häufigem Hautjuckreiz, bei schlecht heilenden Wunden und bei Gewichtsverlust aus unerklärlichen Gründen. Diabetes mellitus lässt sich heutzutage sehr gut mit Medikamenten und gesunder Lebensweise behandeln und damit das Risiko der Folgeerkrankungen deutlich senken.
Fazit: Leben Sie gesundheitsbewusst, meiden Sie Übergewicht, meiden Sie schädigende Substanzen (Rauchen, Alkohol, zu viel Zucker), achten Sie auf eine gute Blutzuckereinstellung und Blutdruckeinstellung, gehen Sie regelmäßig zur Kontrolluntersuchung, bleiben Sie aktiv und treiben Sie Sport.
Autor: Chefarzt Dieter Höger,
Fachabteilung Geriatrie
an der Juraklinik Scheßlitz